Monday, 29th April 2024
29 April 2024

Regierung plant deutsches Weltraumgesetz

Die Regierung greift nach den Sternen!

Deutschland soll auch im Weltraum wettbewerbsfähig bleiben – und wagt deshalb erneut einen Anlauf für ein nationales Weltraumgesetz.

Ein Entwurf soll im Laufe des kommenden Jahres vorgelegt werden, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek (45, CDU). „Entscheidend ist, dass wir Haftungsregelungen schaffen, mit denen deutsche Raumfahrtakteure im europäischen Wettbewerb auch in Zukunft erfolgreich sein können.“

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Wenig Hürden für private Investitionen

Auf Eckpunkte des Gesetzentwurfs wolle man sich noch 2019 mit den Fachressorts einigen.

Das zuständige Wirtschaftsministerium will das Gesetz so gestalten, dass es möglichst wenig Regulierung und bürokratische Hürden für private Investitionen in Weltraumprojekte enthält. Im Standort-Kampf um innovative Space-Firmen will Deutschland so besser mitmischen können.

Wird Weltraumvertrag von 1967 abgelöst?

Anders als von der Raumfahrtindustrie gefordert, soll das Gesetz zunächst keine konkreten Vorgaben für den Weltraumbergbau, also die Gewinnung von Rohstoffen im Weltraum, enthalten.

Stattdessen will man sich zunächst für Regeln dafür auf der Ebene der Vereinten Nationen einsetzen.

Kritiker nationaler Weltraumgesetze weisen darauf hin, dass der 1967 in Kraft getretene, internationale Weltraumvertrag bereits alle notwendigen Regeln enthalte. Dieser legt fest, dass Rohstoffe im Weltraum für alle zugänglich sein müssen.

Auch in der vergangenen Legislaturperiode gab es bereits Pläne für ein Weltraumgesetz, letztlich kam es jedoch nicht auf den Weg. Viele andere Weltraumnationen – darunter die USA und Russland – haben ihre Regeln bereits in Gesetze gegossen.

Weltraum-Bergbau wird zum Milliardengeschäft

Die Industrie will im Wettlauf ums All mitmischen und ihr ambitioniertes Ziel lautet: Bergbau im Weltraum.

Firmen erhoffen sich, schon bald auf erdnahen Asteroiden nach seltenen Erden und Metallen wie Cobalt schürfen zu können. Das Potenzial ist enorm. Allein der Trabant „Amun“ soll laut dem „Bundesverband der Deutschen Industrie“ Rohstoffe im Wert von rund 20 Milliarden Dollar mit sich führen.

Insgesamt 15 000 solcher Asteroiden will die NASA zudem identifiziert haben.

Das kleine Luxemburg hat den Rohstoffabbau bereits 2017 in einem nationalen Gesetz verankert und schon einmal 200 Millionen Euro für die Mission bereitgestellt. Bis 2045 rechnet die luxemburgische Raumfahrtagentur mit Umsätzen von bis zu 170 Milliarden Euro.

Die Devise: Wer zuerst seine Fahne in den Boden steckt, darf schürfen.

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