Saturday, 27th April 2024
27 April 2024

Porto-Hammer für Briefe und Karten

Jetzt ist der Porto-Hammer amtlich!

Briefe und Postkarten werden zum Juli deutlich teurer. Ein Standardbrief der Deutschen Post kostet dann 80 Cent. Das Porto für eine Postkarte im Inland steigt auf 60 Cent. Ein Kompaktbrief bis 50 Gramm wird um 10 Cent teurer und soll 95 Cent kosten. Das teilte die Post am Montag mit.

Bei den Standardbriefen (bislang 70 Cent) ist das ein Anstieg um stattliche 14 Prozent. Bei den Postkarten (bisher 45 Cent) sind es sogar satte 33 Prozent, die Verbraucher mehr bezahlen müssen!

Bundesnetzagentur muss noch zustimmen

Die Bundesnetzagentur muss den Porto-Plänen nun noch zustimmen. Sie ist die regulierende Behörde und hatte der Post am Montag ein Preiserhöhungspotenzial von insgesamt 10,63 Prozent erlaubt. Der Konzern rechnet aber damit, dass die Bundesnetzagentur noch im Juni grünes Licht dafür gibt. Die neuen Preise sollen dann bis Ende 2021 gelten.

Wichtig für Verbraucher: Die alten Marken bleiben gültig! Wer nach dem 1. Juli noch nicht verbrauchte Briefmarken unterhalb des neuen Werts hat, kann sie weiterhin verwenden. Die Post bietet Zusatzmarken im Wert von fünf, zehn, 15 und 20 Cent.

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Verbraucher-Beschwerden so hoch wie nie

Trotzdem dürfte die Porto-Erhöhung bei vielen Verbrauchern nicht so gut ankommen. Schon seit Längerem gab es Kritik an den Plänen für höhere Preise.

Die Bundesnetzagentur hatte im Januar einen Erhöhungsspielraum von 4,8 Prozent vorgeschlagen. Das war der Post zu wenig. Sie bekam Schützenhilfe von der Bundesregierung, die eine Verordnung änderte und den Spielraum für Preiserhöhungen vergrößerte. Die Netzagentur musste daraufhin noch mal rechnen.

Für Unmut sorgen aber auch die zahlreichen Beschwerden über die Post.

▶︎ Insgesamt 11 830 Beschwerden über Postdienstleistungen wurden 2018 bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Das waren fast doppelt so viele wie im Vorjahr (2017: 6100) und ist ein neuer Höchststand! Mehr als die Hälfte davon betreffen im Brief-Bereich die Deutsche Post. Kunden beschwerten sich vor allem über Probleme bei der Zustellung von Briefen und Paketen.

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Im Schnitt werden in Deutschland werktags 59 Millionen Briefe ausgeteilt. Weil das Briefvolumen aber jährlich um etwa vier Prozent zurückgeht, will die Deutsche Post das über ein höheres Porto auffangen. Das soll dem Bonner Konzern helfen, seine Gewinnziele zu erreichen.

Was viele Kunden außerdem auf die Palme bringt: Die privaten Briefe machen nur noch einen kleinen Teil an der Gesamtversandmenge von Briefen aus (2018: etwa 13 Prozent). Der Löwenanteil entfällt auf Firmenkunden, die aber nicht das volle Porto zahlen, sondern Rabatte erhalten.

Das Briefporto verursache bei einem Durchschnittshaushalt zwar nur geringe Ausgaben, sagen Verbraucherschützer. Laut Statistischem Bundesamt waren es 2017 im Monat gerade mal 2,34 Euro. „Preiserhöhungen werden aus unserer Sicht aber trotzdem sehr emotional diskutiert, weil sie auch wegen der Rabatte für Großkunden oft als ungerecht empfunden werden“, sagt Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW.

Zuletzt hatte die Post das Porto für das Massenprodukt Standardbrief Anfang 2016 für drei Jahre von 62 auf 70 Cent erhöht – damals die größte Steigerung seit 1989.

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