Saturday, 4th May 2024
4 Mai 2024

Konjunkturflaute trifft Jobmarkt

Die Konjunkturabkühlung schlägt sich erstmals auf dem deutschen Jobmarkt nieder.

►Im Mai stieg die Zahl der Arbeitslosen allerdings auch wegen eines Sondereffekts zum Vormonat überraschend um 7000 auf 2,236 Millionen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit.

„Auf dem Arbeitsmarkt zeigen sich erste Auswirkungen der zuletzt etwas schwächeren konjunkturellen Entwicklung“, sagte BA-Chef Detlef Scheele. „Die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern schwächt sich auf hohem Niveau merklich ab.“ Die Arbeitslosenquote blieb allerdings unverändert bei 4,9 Prozent.

Allerdings: Scheele betont, dass sich die Beschäftigung weiter auf Wachstumskurs befindet. Denn manche Branchen koppelten sich von der Konjunktur ab und wegen des Fachkräftemangels hielten viele Unternehmen am Personal fest, auch wenn die Auftragslage schwächer werde.

Klammert man jahreszeitliche Schwankungen aus, stieg die Arbeitslosenzahl von April auf Mai laut BA um 60.000. Der größere Teil des Anstiegs geht der Behörde zufolge auf „Prüfaktivitäten zum Arbeitsvermittlungsstatus von Arbeitslosengeld II-Berechtigten“ zurück. Saisonbereinigt war es der erste Anstieg seit fast zwei Jahren.

„Die fetten Jahre liegen hinter uns“, sagte Jobmarkt-Analyst Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe. „Insgesamt ist die Lage am Arbeitsmarkt aber nach wie vor sehr günstig und stützt noch die Binnenkonjunktur.“

„Die konjunkturelle Entwicklung im ersten Quartal fiel besser aus als erwartet. Die Frühindikatoren zeigen jedoch an, dass das Konjunkturtal noch nicht durchschritten ist. Die Beschäftigung dürfte in den kommenden Monaten zwar weiter steigen, aber mit abgeschwächter Dynamik. Für das Gesamtjahr ist jedoch ein weiterer Abbau der Arbeitslosigkeit zu erwarten“, sagt Martin Müller von der KfW.

Forschungsinstitute und die Bundesregierung hatten in den vergangenen Monaten ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt.

Die Bundesregierung rechnet nur noch mit einem Plus von 0,5 Prozent, nach 1,4 Prozent 2018.

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