Sunday, 19th May 2024
19 Mai 2024

Fernsehbauer Loewe ist pleite

Geschäftsführung hofft aber weiter auf einen Investor

Das war’s für Loewe – zumindest erstmal!

Der Fernseh-Hersteller ist pleite und will zum Wochenende kurzfristig den Betrieb einstellen. Dem Traditionsunternehmen aus Kronach in Oberfranken ist das Geld ausgegangen. So schreibt es die Geschäftsführung in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung.

Demnach waren die Gläubiger nicht gewillt, ein weiteres Darlehen zur Fortsetzung des Betriebs zu geben. „Wir sind daher aus insolvenzrechtlichen Gründen zum Schutz unserer Gläubiger verpflichtet, den Geschäftsbetrieb voraussichtlich zum 1. Juli vorläufig bei geringster Kostenlast ruhend zu stellen“, erklärte Geschäftsführer Ralf Vogt in seiner Stellungnahme.

Beim einstigen Pionier der Fernsehtechnik hat sich die Krise damit dramatisch verschärft! Den mehr als 400 Beschäftigten droht zum größten Teil der Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Bisher lief noch ein Insolvenzverfahren in Eigenregie, mittlerweile ist laut Unternehmen ein regulärer Insolvenzverwalter eingesetzt. Die Geschäftsführung hofft aber nach wie vor auf einen Investor, der das Unternehmen retten könnte.

Loewe wurde 1923 gegründet und hatte schon lange mit massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen – vor allem wegen der übermächtigen Konkurrenz aus Südkorea, Japan und China. Bei dem oberfränkischen Traditionsunternehmen stieg die britische Investmentgesellschaft Riverrock ein. Anfang Mai 2019 beantragte das Unternehmen bei Gericht dann ein Insolvenzverfahren in Eigenregie. Dieses sollte eigentlich am 1. August eröffnet werden.

400 Beschäftigte mit Zukunftsangst

Besonders bitter dürfte die Nachricht für die Beschäftigten sein. „Wir haben den Mitarbeitern heute in der Betriebsversammlung mitgeteilt, dass sie zum 1.7. freigestellt werden, bis auf eine Kernmannschaft, um den Investorenprozess voranzutreiben“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Weiß am Dienstag auf Anfrage.

▶︎ Die Kernmannschaft bezifferte er auf zehn bis fünfzehn Mitarbeiter. Löhne und Gehälter sind es laut Mitteilung von Vogt „im Rahmen von Insolvenzgeld bis zum 01.07.2019 sichergestellt“.

Erst am Montag hatte die Gewerkschaft IG Metall das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung kritisiert. Das Verfahren sei überstürzt beantragt worden, der Investor Riverrock nur auf Profitmaximierung ausgerichtet, hieß es in einer Pressemitteilung.

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„Die IG Metall ist entsetzt über die aktuellen Entwicklungen“, hatte der bayerische Bezirksleiter Jürgen Horn gesagt und bereits vor der Stilllegung gewarnt.

Horn macht den britischen Finanzinvestor Riverrock verantwortlich: Laut IG Metall hat Riverrock Loewe bereits mit einem zweistelligen Millionendarlehen ausgeholfen, ist nun aber nicht bereit, einen weiteren Kredit zu geben.

„Es deutet einiges darauf hin, dass der Finanzinvestor Riverrock abwartet, bis Loewe endgültig ausgeblutet ist, um erst danach mit den Trümmern des Unternehmens Geld zu verdienen“, hatte Horn in seiner Stellungnahme gesagt.

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Die Loewe-Geschäftsführung hat zwar noch ein Zukunftskonzept ausgearbeitet – doch aus dem geht hervor, dass eine Fortführung der Produktion in Kronach unwahrscheinlich ist, auch wenn Loewe gerettet werden kann: Demnach ist das Konzept „auf die Kernkompetenzen in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Produktdesign und R&D (Forschung und Entwicklung) fokussiert“. Von der Herstellung der Fernsehgeräte ist nicht die Rede.

Die Angestellten hatten anscheinend dennoch bis zum Schluss Hoffnungen und wollten am Dienstagvormittag vor dem Loewe-Werk in Kronach demonstrieren. Dieser Protest hat aber offenbar nichts mehr genützt …

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