Bericht: Mehr als 50 Deutsche in kurdischen Händen in Syrien
Justizministerin Katarina Barley: Deutsche IS-Kämpfer können nach Deutschland einreisen
Bundesjustizministerin Katarina Barley sieht keine Notwendigkeit dafür, dass deutsche IS-Kämpfer aus der Kriegsgefangenschaft in Syrien nach Deutschland zu überführen, um sie in Deutschland vor Gericht zu bringen. Quelle Thumb imago Metodi Popow
Deutsche IS-Kämpfer: So könnten sie nach Deutschland zurückgeführt und hier vor ein Gericht gestellt werden. (Quelle: t-online.de)
Einem Bericht zufolge befinden sich mehr als 50 deutsche IS-Anhänger in kurdischer Gefangenschaft in Syrien. US-Präsident Trump fordert derweil, die Kämpfer in ihren Heimatländern vor Gericht zu stellen.
Donald Trump – Europa soll gefangene IS-Kämpfer aufnehmen
Donald TrumpEuropa soll gefangene IS-Kämpfer aufnehmen
US-Präsident Donald Trump hat mehrere europäische Staaten dazu aufgefordert, gefangen genommene Kämpfer der IS-Terrormiliz aufzunehmen.mehr
Mehr als 50 deutsche mutmaßliche IS-Kämpfer befinden sich in den Händen kurdischer Kräfte der syrischen Opposition. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Anfang der Woche seien es 51 Deutsche gewesen.
US-Präsident Donald Trump hatte Deutschland und andere europäische Staaten aufgerufen, mehr als 800 in Syrien gefangene Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Gegen die von syrischen Kurden gefangenen IS-Kämpfer aus Deutschland liegen aber bisher nur in wenigen Fällen Beweise vor, die vor Gericht Bestand hätten.
200 Menschen ums Leben gekommen
Die deutschen Islamisten, die seit 2013 nach Syrien und in den Irak ausgereist sind, haben dem Zeitungsbericht zufolge mehr als 50 minderjährige Kinder. „Diese Angaben basieren auf Informationen des Bundeskriminalamtes“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums dem RND.
Nach Angaben des Ministeriums sind von den gut 1.050 ausgereisten deutschen Islamisten bereits rund 300 wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Etwa 200 der ausgereisten Personen seien in Syrien oder dem Irak ums Leben gekommen, weitere 100 verschollen. Die übrigen seien noch im Kampfgebiet oder hätten sich in zentralasiatische Nachbarstaaten abgesetzt.
„Wir gehen davon aus, dass eine niedrige dreistellige Zahl unter den aus Deutschland ausgereisten Islamisten mit Doppelpass ist“, sagte ein Sprecher von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dem RND.
Comments