Friday, 17th May 2024
17 Mai 2024

Ganz schön üppig, wie viel der Krisen-Banker absahnt

Die Deutsche Bank zahlt ihrem Aufsichtsratschef Paul Achleitner so viel wie kein anderes Dax-Unternehmen!

Mit 858 000 Euro liegt der ehemalige Investmentbanker Achleitner an der Spitze des Aufsichtsratsrankings für das Jahr 2018 – sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus einer am Montag vorgestellten Studie der Vergütungsberatung hkp hervor.

Doch Aufsichtsräte können verschiedene Konzerne kontrollieren. So liegt beim Gesamtverdienst Achleitners ehemaliger Allianz-Kollege Michael Diekmann vorne. Er strich für die Mitgliedschaft in gleich vier Dax-Aufsichtsgremien insgesamt 1,4 Millionen Euro ein. Bei der Allianz ist der ehemalige Vorstandschef Diekmann seit Mai 2017 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Der 64-Jährige sitzt auch in den Kontrollgremien von Siemens, BASF und Fresenius.

Achleitner kommt mit insgesamt drei Aufsichtsratsposten im Dax auf 1,25 Millionen Euro. Neben der Deutschen Bank gehört der Österreicher auch den Kontrollgremien von Bayer und Daimler an.

Der ehemalige Merck-Chef Karl-Ludwig Kley landet mit 1,16 Millionen Euro hinter Achleitner auf dem dritten Platz – obwohl er mit Lufthansa und E.ON gleich zwei Kontrollgremien führt. Daneben sitzt Kley im Aufsichtsrat von BMW.

Mega-Verdienst im Aufsichtsrat

Im Schnitt verdienen die Aufsichtratsvorsitzenden im Dax 424 000 Euro – knapp vier Prozent mehr als im Jahr davor.

hkp-Expertin Regine Siepmann hält die Aufsichtsratschefs in Deutschland für zu schlecht bezahlt. Während die Spitzenverdiener angemessen entlohnt würden, bestehe am Ende der Rangliste Nachholbedarf. Dass die Aufsichtsratschefs im Schnitt 15 mal weniger verdienen als die Dax-Vorstandschefs passe nicht zur Aufgabenfülle und den gestiegenen Haftungsforderungen.

„Die Vergütung sollte so ausgelegt sein, dass sich Vorstandschef und Aufsichtsratschef auf Augenhöhe begegnen.“ Als angemessenes Niveau bezeichnete sie es, wenn ein Aufsichtsratschef etwa fünf Mal weniger verdiene als ein Vorstandschef.

Besonders groß war im vergangenen Jahr die Schere bei Beiersdorf. Mit 228 000 Euro erhielt Reinhard Pöllath die geringste Vergütung eines ganzjährig amtierenden Dax-Aufsichtsratschef. Dagegen bekam der ehemalige Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich vor allem dank langfristiger Vergütung 23,4 Millionen Euro – so viel wie kein Dax-Chef jemals zuvor.

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