Monday, 29th April 2024
29 April 2024

Anschlag auf Airport geplant? Polizei in Alarmbereitschaft – Suche nach Verdächtigen läuft

Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen erhöht

Wegen Hinweisen auf mögliche Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen sind auch an anderen Flughäfen im Südwesten die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden.

Ausspähversuche: Die Sicherheitsvorkehrungen sind an mehreren Flughäfen im Südwesten Deutschlands erhöht worden. (Quelle: dpa)


Polizisten patrouillieren mit Maschinenpistolen, Fahrzeuge werden kontrolliert. An den Flughäfen im Südwesten bleibt die Polizei wachsam. Nach vier Männern wird gesucht.

Nach Ausspähversuchen bleiben die Sicherheitsvorkehrungen der Polizei an den Flughäfen in Baden-Württemberg verschärft. Wie ein Sprecher der Bundespolizei in Stuttgart am Freitagmorgen mitteilte, seien am Stuttgarter Airport weiterhin Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten unterwegs. Auch an den Flughäfen Friedrichshafen, Mannheim und Karlsruhe/Baden-Baden bleiben die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.

Im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im Südwesten Deutschlands sucht die Polizei nach vier Personen, wie Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur am bestätigten. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) berichtet. Mindestens einer der Verdächtigen gehört nach dpa-Informationen zum radikalislamischen Milieu. Zwei der Gesuchten seien Vater und Sohn und stammten aus Nordrhein-Westfalen, hieß es. Sie seien bereits vergangene Woche der französischen Polizei aufgefallen, als sie am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Fotos machten.

Französische Polizeikreise bestätigten auf dpa-Anfrage Informationen der Zeitung „Journal du Dimanche“ (JDD), wonach die Männer in einem Mercedes-Sprinter mit deutschem Kennzeichen unterwegs waren. Der 48 Jahre alte Autobesitzer stand laut „JDD“ in der deutschen Behördenliste mit „Gefährdern“. Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, dies habe eine Kennzeichenabfrage ergeben.

Videokameras filmten die Verdächtigen

Nach einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR) wurden die beiden in Paris aufgefallenen Männer dann auch am Stuttgarter Flughafen gesichtet. Sie seien durch Videoaufzeichnungen identifiziert worden. Das zuständige Polizeipräsidium in Reutlingen wollte den SWR-Bericht nicht kommentieren. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart äußerte sich am Donnerstag auf Anfrage nicht, ebenso wenig die Bundesanwaltschaft.

Die Bundespolizei habe Einsatzkräfte an allen Verkehrsflughäfen in ihrem Zuständigkeitsbereich „sensibilisiert“, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Schwer bewaffnete Polizisten patrouillierten in Schutzausrüstung. Die Polizei kontrollierte auch Fahrzeuge an den Zufahrtsstraßen zum Stuttgarter Flughafen.

Dort lief der Flugbetrieb zunächst normal weiter, auch wenn die verschärften Sicherheitsmaßnahmen den Airport zur Hauptreisezeit vor dem Weihnachtsfest treffen. Für den heutigen Freitag werden bis zu 35.000 Reisende erwartet, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Das sind rund 10.000 Fluggäste mehr als an anderen Tagen.

„Reine Vorsichtsmaßnahme“

Wie lange die Maßnahmen andauern sollen, war zunächst unklar. Die Sicherheitsvorkehrungen seien eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, teilte die Polizei mit. „Derartige Hinweise oder Vorkommnisse gibt es immer wieder, vor allem um die Weihnachtszeit.“ Gerade nach dem jüngsten Anschlag in Straßburg mit fünf Toten müsse man aber weiter wachsam sein.
 

 
Auf die Spur gekommen sind die Ermittler den Männern laut „SWR“-Informationen auch durch Hinweise marokkanischer Sicherheitsbehörden. Diese hätten verdächtige Chat-Nachrichten abgefangen und deutschen Behörden übermittelt. Darin sei von einem Anschlag auf einen Flughafen im deutsch-französischen Grenzgebiet als Rache für die westliche Politik die Rede: „Sie führen Krieg gegen den Islam, meine Brüder und ich sind hier, um sie zu bekämpfen“ sei unter anderem zu lesen. „Werde ich alleine sein?“, fragt demnach eine Person. „Nein, wir sind mehrere!“, lautete demnach die Antwort.

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