Tuesday, 16th April 2024
16 April 2024

Wie gefährlich wird die deutsche Superbank?

Dem deutschen Banken-Markt droht eine Monster-Fusion!

Die Branchen-Riesen Deutsche Bank und Commerzbank – beide seit Jahren krisengeschüttelt – bestätigten am Sonntag, dass ihre Konzernführer über einen Zusammenschluss verhandeln! Hier verhandelt Not mit Elend!

▶︎ BILD erklärt, warum diese Fusion brandgefährlich ist – für die Wirtschaft UND für uns Steuerzahler!

Wie groß wäre die neue Superbank?

Ein Scheinriese. Auf dem Papier die drittgrößte Bank Europas: 38 Mio. Kunden, (noch) 140 000 Mitarbeiter; Nur: Viel wert ist das Ganze nicht: Der Börsenwert des britischen EU-Marktführers HSBC beträgt 145 Milliarden Euro. Deutsche und Commerzbank zusammen kommen auf nur: 25 Milliarden.

„Nur wenn wirtschaftlich sinnvoll“

Fusionieren Deutsche Bank und Commerzbank?

Quelle: Reuters
0:44 Min.

Ein Insider zu BILD: „Weil der Bund noch Anteile an der Commerzbank hat, kann er Druck für eine Fusion machen.“ Auch FDP-Chef Lindner sagt zu BILD: „Deutschland braucht eine starke Privatbank. Allein waren Deutsche und Commerzbank das nicht mehr.“ Aber: Der FDP-Chef warnt zugleich vor einer „staatlich getriebenen Zwangs-Fusion“.

  • Jetzt amtlich

    Deutsche Bank und Commerzbank – Fusionsgespräche!

    Deutsche Bank und Commerzbank nehmen Gespräche über eine mögliche Fusion auf!

Kann aus zwei fußlahmen eine potente Großbank werden?

NEIN, sagt Banken-Experte Jan Krahnen (64, Uni Frankfurt) zu BILD: „Beide Banken stecken im alten Geschäftsfeld der Universalbank fest, haben sich nie zu europäischen Banken entwickelt.“

Die Commerzbank (2009 vom Staat gerettet) hat sich halbwegs stabilisiert, doch die Deutsche Bank kommt aus dem Krisenmodus nicht heraus. Hauptschuld daran trägt: Paul Achleitner (62), seit 2012 Aufsichtsrats-Chef der Deutschen Bank. Schon bei der Allianz verbrannte er Dutzende Milliarden bei An- und Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank.

Bei der Deutschen Bank hat sich der Aktienkurs unter Achleitners Aufsicht mehr als halbiert. Er verantwortete ein heilloses Personal-Chaos an der Konzernspitze:

► 2012 hält er am Doppel Anshu Jain/Jürgen Fitschen an der Vorstandsspitze zu lange fest – die Milliardenstrafen wegen Zinsmanipulationen einfuhren.

► 2015 holte Ex-Investment-Banker Achleitner den „Hoffnungsträger“ und „Aufräumer“ John Cryan – der sich als teurer Fehlgriff entpuppte.

► Auch Cryan-Nachfolger Christian Sewing (48) gelang es seit April 2018 bisher nicht, das Ruder rumzureißen. Banken-Prof. Krahnen: „Unter Achleitners Führung wurde versäumt, die Weichen richtig zu stellen. Diese Gespräche dürften auf keinen Fall zu einer Fusion führen.“

Was bedeutet eine Fusion für Kunden und Mitarbeiter?

Ein Banken-Insider zu BILD: „Es wird ein großes Filialsterben geben, weil sich Geschäftsstellen stark überschneiden.“ Banken-Professor Krahnen: „Eine Verbesserung der Bankenbilanz wäre nur mit radikalen Kosteneinsparungen zu erreichen – und das heißt vor allem beim Personal“ – bis zu 30 000 Stellen!

Gelten Mega-Banken nicht als Gefahr?

Ja! Banken-Professor Krahnen: „Die ganze Regulierung nach der Bankenkrise 2008 sollte ja verhindern, dass der Zusammenbruch einzelner Institutionen eine Volkswirtschaft ins Wanken bringen könne. Aber diese Fusion würde dem entgegenlaufen. Volkswirtschaftlich wäre das gefährlich.“

▶︎Bilanz: Der Zusammenschluss wäre brandgefährlich! Für den Staat, der im Zweifel alle Risiken der Fusion mit Steuergeld absichern müsste. Für die Kunden, die weniger Filialen, weniger Wettbewerb bekommen. Für die Politik, weil sie nach Finanzkrise und Bankenrettung jeden Rest von Glaubwürdigkeit verspielen würde.

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