Friday, 29th March 2024
29 März 2024

VW streicht 7000 Jobs in Hannover und Emden

Die neue Konzernstrategie zur E-Mobilität kostet bei Volkswagen Tausende Jobs! Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, will VW in Hannover und Emden 7000 Stellen streichen.

Der Abbau soll in den nächsten Jahren vonstatten gehen und rund ein Drittel der 22 000 Stellen in den beiden niedersächsischen Standorten betreffen. Die weniger aufwändige Produktion in der E-Mobilität macht die Stellen überflüssig.

Laut dem Bericht soll der Stellenabbau über die „natürliche Fluktuation und Altersteilzeit“ abgewickelt werden. Befristet Beschäftigte sollen laut „FAZ“ Verträge bei Porsche oder im VW-Werk in Kassel erhalten. Von 2022 an sollen in Emden Elektrofahrzeuge mehrerer Konzernmarken (dazu zählen u.a. Seat und Skoda) hergestellt werden.

  • CO2-Alarm in der Autoindustrie

    Kosten die neuen Grenzwerte Arbeitsplätze?

    Während es in den letzten Wochen und Monaten vor allem um Stickoxide (NOx) ging, rückt nun ein neues Gas in den Fokus der EU: CO2.

  • CO2-Irrsinn der EU

    Auto-Boss geht auf Eurokraten los!

    Volkswagen-Chef Herbert Diess kritisiert die von der EU verschärften CO2-Grenzwerte für Autos. Diess sieht Arbeitsplätze bedroht.

100 000 Streichungen in den kommenden 10 Jahren möglich

Für Konzernboss Diess sind die verschärften CO2-Grenzwerte für Neuwagen schuld an der Misere. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß von neuen Autos um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken, hatte gerade die EU beschlossen.

Für den VW-Chef viel zu schnell und deshalb katastrophal: „Dadurch müsste in gut zehn Jahren etwa ein Viertel der Jobs in den VW-Werken wegfallen. Das entspreche etwa 100 000 Arbeitsplätzen. So eine Industrie kann schneller abstürzen, als viele glauben wollen“, sagte er bereits im Oktober in der „Süddeutschen Zeitung“.

Auch in BILD hatte er gewarnt: „Volkswagen gilt doch als der ewiggestrige Riese. Jetzt stecken wir unser ganzes Geld in die Veränderung. Wir setzen voll auf die Elektromobilität. Wir bauen neue Werke, nehmen sogar in Kauf, dass Arbeitsplätze wegfallen. Das ist ein enormes Risiko für alle.“

Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), kritisierte die Grenzwerte scharf. „Niemand weiß heute, wie die beschlossenen Grenzwerte in der vorgegebenen Zeit erreicht werden können. In keinem anderen Teil der Welt gibt es vergleichbar scharfe CO2-Ziele. Damit wird die europäische Automobilindustrie im internationalen Wettbewerb stark belastet“, sagte Deutschlands oberster Auto-Lobbyist zu BILD.

Umweltministerin Schulze (SPD) wollte noch schärfere Grenzwerte

Den jetzt beschlossenen Zielvorgaben für 2030 gingen längere Debatten in der EU und der Bundesregierung voraus. Ganz vorne dabei: Umweltministerin Svenja Schulze (50, SPD). In Kabinettssitzungen hatte sie sich zuerst für eine CO2-Verringerung von 45 Prozent ausgesprochen. Merkel sprach ein Machtwort und legte fest: Die GroKo wird in den Verhandlungen mit EU-Kommission und Parlament eine Reduzierung von 30 Prozent fordern.

Das EU-Parlament ging mit Forderungen nach minus 40 Prozent in die Verhandlungen. Nach fünf Runden wurde dann am Montag der Kompromiss verkündet: Bis 2030 soll die Neuwagenflotte 37,5 Prozent weniger CO2 ausstoßen!

Bisher ist in der EU festgelegt, dass Neuwagen im Flottendurchschnitt 2021 nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen sollen. Von dieser Basis aus soll die Senkung folgen. Doch auch die aktuelle Vorgabe ist für viele Hersteller noch nicht in Reichweite: Der europäische Durchschnitt lag zuletzt bei 118,5 Gramm.

▶︎ Die neuen Vorgaben sollen helfen, die EU-Klimaschutzziele zu erreichen. Insgesamt stammt rund ein Viertel aller Klimagase der EU aus dem Verkehr, Autos und Lastwagen haben daran den größten Anteil.

ANZEIGE: Jetzt den passenden Job in Vollzeit, Teilzeit oder als Praktika im BILD-Stellenmarkt finden!


By:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert