Tuesday, 23rd April 2024
23 April 2024

Venezuela muss Milliardenan US-Ölkonzern zahlen

Auch das noch …

Mitten in den politischen Machtkampf fällt eine Entscheidung der Weltbank, die das gebeutelte Venezuela hart trifft: Das südamerikanische Land muss einem US-Ölkonzern eine Milliardenentschädigung zahlen.

Nach jahrelangem Streit mit ConocoPhillips um verstaatlichte Ölfelder sprach das Schiedsgericht der Weltbank ICSID der US-Ölfirma am Freitag über 8,7 Milliarden Dollar (rund 7,7 Milliarden Euro) zu.

ConocoPhillips hatte gigantische 30 Milliarden Dollar gefordert, begrüßte aber die Entscheidung. Sie zeige, dass eine Regierung nicht illegal und ohne Entschädigung privaten Besitz enteignen könne.

Die venezolanische Regierung war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Das Land kann die Weltbank-Entscheidung aber anfechten.

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Bei dem seit über zehn Jahren andauernden Streit geht es um die Übernahme von Ölfeldern durch die Regierung von Venezuelas damaligem Staatschef Hugo Chávez (†58). Das Weltbank-Tribunal hatte die Aktion schon 2013 als unrechtmäßige Enteignung bewertet und Venezuela zwei Jahre später mit einem Revisionsantrag abblitzen lassen.

Venezuelas Regierung hatte die Ölindustrie 2007 verstaatlicht und ausländische Firmen gezwungen, mindestens 60 Prozent ihres Geschäfts an die staatliche Gesellschaft PDVSA zu übertragen. ConocoPhillips zog sich daraufhin aus Venezuela zurück. Der US-Branchenriese hatte eigentlich eine noch deutlich höhere Entschädigung gefordert.

In Venezuela tobt zurzeit ein Machtkampf zwischen Chaves Nachfolger Nicolas Maduro (56) und dem selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó (35). Hinter Maduro stehen Russland und China, hinter Guaido die USA, Deutschland und mehrere andere Länder.

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