Friday, 19th April 2024
19 April 2024

Todes-Boeings fehlten zwei Sicherheitsvorrichtungen

Kostete dieses Millionengeschäft 346 Menschenleben?

Beiden abgestürzten Boeings 737 Max 8 fehlten einem Bericht der „New York Times“ zufolge zwei Sicherheitsvorrichtungen. Die Airlines hätten dafür extra zahlen müssen …

Beim „Lion Air“-Unglück vom Oktober 2018 in Indonesien kämpften die Piloten Ermittlern zufolge verzweifelt mit der Software. Es wird vermutet, dass sich das sogenannte Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS) unkontrolliert einschaltete, weil Anstellwinkel-Sensoren (Angle of Attack Sensor) falsche Daten lieferten.

Die Nase des Flugzeugs wurde trotz Steigflug nach unten gedrückt. Die Maschine krachte ins Meer. 189 Tote!

Laut „New York Times“ hätte das Absturz-Risiko minimiert werden können. Denn: Boeing bietet zwei Sicherheitsvorrichtungen dafür.

► Eine Anzeige, die Angaben der beiden Sensoren grafisch im Cockpit darstellt

Eine Warnlampe, die leuchtet, sobald die zwei Sensoren unterschiedliche Daten liefern

So hätten die Piloten die unterschiedlichen Angaben erkennen und das MCAS dann manuell ausschalten können.

Beide Funktionen werden von den Luftfahrtbehörden bis jetzt nicht verpflichtend vorgeschrieben – weshalb Boeing extra dafür kassieren konnte.

Sowohl „Lion Air“ als auch „Ethiopian Airlines“ verzichteten auf den Einbau.

  • Zwischenfall mit 737 Max 8

    Passagier verhinderte Boeing-Absturz

    Schon beim vorletzten Flug der Boeing 737 Max 8, die am 29. Oktober 2018 in Indonesien abstürzte, gab es einen Zwischenfall.

Die Gründe für das Unglück in Äthiopien (157 Tote) sind noch nicht abschließend untersucht. Bisher sagen Ermittler lediglich, es gebe „einige Ähnlichkeiten“ zur Katastrophe in Indonesien. Wie viel die Extras genau gekostet hätten, ist nicht bekannt.

Aber: Laut Flug-Portal „Aerotelegraph“ sind die Sonder-Einbauten für Flugzeughersteller ein wichtiges Geschäft. Sie können demnach Zusatzeinnahmen von bis zu fünf Prozent des Flugzeugpreises ausmachen. Eine enorme Summe – bei einem Einkaufspreis von rund 122 Millionen Dollar (107 Mio. Euro) für eine Boeing 737 Max 8!

Laut „Financial Times“ will Boeing zumindest die Warnlampe in Zukunft serienmäßig einbauen. Bis die Ursachen beider Unglücke vollständig geklärt sind, müssen aber sowieso alle 737 Max 8 am Boden bleiben.

Indonesien storniert Bestellung in Milliardenhöhe

Die indonesische Fluggesellschaft Garuda hat den Kauf von 49 Maschinen des Typs 737 MAX 8 widerrufen. Die Airline habe in einem Brief an den US-Flugzeugbauer um die Stornierung der Bestellung im Wert von mehreren Milliarden Dollar gebeten, sagte Garuda-Sprecher Ikhsan Rosan am Freitag. Die Passagiere hätten das Vertrauen in den Flugzeugtyp verloren, sagte er zur Begründung.

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