Thursday, 25th April 2024
25 April 2024

Razzia bei elf deutschen Banken

Drei Jahre nach den Enthüllungen der sogenannten Panama Papers sind Ermittler am Mittwoch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung zu einer bundesweiten Großrazzia ausgerückt.

Frankfurter Staatsanwälte, Beamte des Bundeskriminalamtes und weiterer Behörden haben im gesamten Bundesgebiet Privatwohnungen, Geschäftsräume von Banken, Steuerkanzleien und Vermögensverwaltern durchsucht.

Wie die Staatsanwaltschaft in Frankfurt mitteilte, steht die Aktion im Zusammenhang mit der zweitägigen Razzia bei einer deutschen Großbank Ende November. Damals hatten die Strafverfolgungsbehörden den Hauptsitz der Deutschen Bank durchsucht.

Hintergrund ist der Verdacht auf Steuerhinterziehung gegen mehrere vermögende Privatleute.

Die Deutsche Bank teilte inzwischen mit: „Die Ermittlungsverfahren richten sich nicht gegen die Deutsche Bank. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Privatpersonen. Die Deutsche Bank kooperiert mit der Staatsanwaltschaft und gibt alle angeforderten Unterlagen freiwillig heraus. Eine Durchsuchung der Geschäftsräume der Bank hat deshalb nicht stattgefunden.“

  • Vorwurf Geldwäsche

    Razzia bei der Deutschen Bank

    Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt wird gerade von der Polizei durchsucht. Vorwurf: Geldwäsche.



Insgesamt wurden acht Wohnungen, elf Banken und Sparkassen, die Büros von vier Steuerberatern und sechs Vermögensverwaltern unter anderem in Hamburg, Bad Tölz, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Aachen, Köln und auf Sylt durchsucht.

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Die Maßnahmen dauern laut Staatsanwaltschaft an.

▶ ︎Auslöser für die ursprüngliche Razzia bei der Deutschen Bank waren Erkenntnisse aus den sogenannten „Offshore Leaks“, bei denen es um weltweite Geldschiebereien von teilweise prominenten Persönlichkeiten ging.

Die acht Personen im Fadenkreuz der Behörden sollen jeweils mithilfe einer ehemaligen Tochtergesellschaft der Deutschen Bank auf den Britischen Jungferninseln Gesellschaften in Steueroasen gegründet haben, um Kapitalerträge vor dem deutschen Fiskus zu verbergen, und somit Steuern hinterzogen haben. Die Deutsche Bank wollte die neuen Durchsuchungen zunächst nicht kommentieren.

  • Nach Panama Papers

    Kanzlei Mossack Fonseca stellt Geschäft ein

    Die Kanzlei Mossack Fonseca hatte im Zentrum der Enthüllungen durch die sogenannten Panama Papers gestanden – jetzt stellt sie ihr Geschäft ein.

Im Frühjahr 2016 hatte ein internationales Medien-Netzwerk mit den „Panama Papers“ Finanzströme in der mittelamerikanischen Steueroase enthüllt.

Dadurch waren weltweit Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck geraten. Der internationalen Medien zugespielte Datenberg zeigte große Geldströme nach Panama, wo Tausende Briefkastenfirmen angesiedelt sind.

Ob es sich dabei auch um strafbare Geschäfte handelt, hatten weltweit Staatsanwälte geprüft.

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