Montblanc – der Füller, mit dem die Promis schreiben
Helmut Schmidt hatte einen Montblanc. Das Modell „Meisterstück“, aus den 1960er-Jahren, schwarz mit integriertem Tintentank. „Ein Stück Geschichte“, sagt Oliver Gößler. „Was könnte der Altkanzler damit alles geschrieben und unterschrieben haben?“
BamS-Besuch bei Montblanc in Hamburg, 1100 der 3300 Arbeitsplätze des ehemals deutschen und heute Schweizer Unternehmens sind hier. Oliver Gößler ist der Deutschland-Chef. Er findet: „Ein handgeschriebener Brief ist die höchste Ehre, die man einem Freund entgegenbringen kann.“
Die Liste der prominenten Kunden ist lang. Dustin Hoffman, die Queen, Barack Obama. König Willem-Alexander und Königin Máxima haben ihre Heirat mit einem Montblanc besiegelt. Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen Bundesrepublik und DDR wurde damit unterzeichnet. Im Museum sind diese Momente verewigt.
„Ab Frühjahr 2020 wird unsere Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich sein“, verspricht Gößler. Das Montblanc Haus eröffnet neben der Hamburger Manufaktur. Neben Schreibgeräten wird auch die hauseigene Sammlung mit 200 Bildern zu bewundern sein, sie sind bunt, manchmal schrill und haben eins gemein: Jedes Werk trägt das Montblanc-Emblem.
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Auf 10 000 Quadratmeter Produktionsfläche entstehen die Federn der Füller. „Ein Prozess der für jede einzelne Feder ungefähr vier Wochen dauert“, erklärt Gößler. Sie werden aus einem 14- oder 18-Karat-Goldstreifen gestanzt, gebogen, geschnitten, geschliffen. Speziell ausgebildete Mitarbeiter polieren sie und schreiben sie ein, es sind 35 Schritte für Tintenfluss und Schreibgefühl.
Den günstigsten Füller gibt’s für rund 500 Euro, nach oben sind Kreativität und Portemonnaie keine Grenzen gesetzt: Comedian Mario Barth hat einen Montblanc, der mit Olympiastadion und Mikro verziert ist. Ein Zigarrenliebhaber bestellte einen aus Tabakblättern. Ein Scheich ließ die Gesichter seiner Familie auf die Feder gravieren.
Ein Montblanc ist „eine Anschaffung fürs Leben“, findet Gößler und erinnert sich an die Geschichte eines Mannes, dem der Füller seiner verstorbenen Frau bei einer Bootsfahrt ins Wasser gefallen war. Nach Jahren wurde er unversehrt gefunden. „Der Mann sagte: Es ist, als wäre meine Frau zurückgekommen.“
Montblancs Füller sollten der Gipfel sein
Montblanc wurde 1908 ins Handelsregister eingetragen. Heute gehört es zur Schweizer Richemont-Gruppe. 45 Prozent des Umsatzes in dreistelliger Millionenhöhe erwirtschaftet die Firma mit Schreibgeräten. Zudem handelt Montblanc mit Uhren, Lederwaren, Accessoires. Im Hamburger Stammhaus arbeiten 1100 Mitarbeiter.
Der Firmenname entstand beim Kartenspiel. Jemand zog einen Vergleich zwischen dem Füller als Gipfel der Schreibkultur und dem Mont Blanc als höchstem Gipfel der Alpen.
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