Friday, 19th April 2024
19 April 2024

Darum sitzt Renault-Boss Carlos Ghosn im Knast

Nach der Festnahme von Renault-Chef Carlos Ghosn (64) wegen des Verdachts der Veruntreuung von Firmengeldern, fordert Hauptaktionär Frankreich schnelles Handeln.

„Carlos Ghosn ist nicht mehr in der Position, Renault zu führen“, sagte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag dem französischen Sender Info radio. Übergangsweise solle ein neues Management die Führung übernehmen. Dazu will der Verwaltungsrat noch im Laufe des Tages zusammenkommen.

„Wir fordern aber nicht den formellen Rückzug Ghosns – aus einem einfachen Grund: Wir haben keine Beweise und folgen den rechtsstaatlichen Verfahren“, betonte Le Maire. An der Allianz von Renault mit Nissan Motors will er nicht rütteln. Sie sei im Interesse Frankreichs, Japans und beider Unternehmen.

Ghosn war am Vortag in Japan unter dem Verdacht der Veruntreuung von Firmengeldern festgenommen worden.

Bei monatelangen Untersuchungen sei herausgekommen, dass der 64-jährige Verwaltungsratschef von Nissan Firmengelder für private Zwecke verwendet und über Jahre zu niedrige Angaben zu seinem Einkommen gemacht habe, sagte Nissan-Chef Hiroto Saikawa.

Ghosn soll am Donnerstag seines Postens bei Nissan enthoben werden.

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Zu dem Firmenbündnis von Renault und Nissan gehört auch Mitsubishi, wo Ghosn ebenfalls Verwaltungsratschef ist.

Der Konzern will eine interne Untersuchung einleiten und prüfen, ob es bei Mitsubishi ähnlich Verdachtsmomente gegen Ghosn gibt. Der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zufolge trifft sich der Verwaltungsrat nächste Woche, um über die Zukunft Ghosns zu entscheiden.

Wer ist Carlos Ghosn?

Der in Brasilien geborene Franzose mit libanesischen Wurzeln ist weltweit einer der einflussreichsten Automanager.

Er gilt als Architekt der Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi, die den weltgrößten Autoherstellern Volkswagen und Toyota den Rang ablaufen will.

An der Börse und in der Branche hatte die Nachricht von der Festnahme des Renault-Chefs eine Schockwelle ausgelöst. Die Aktien des Konzerns waren am Montag um mehr als zehn Prozent eingebrochen, am Dienstag verloren sie weitere knapp vier Prozent an Wert.

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