Thursday, 25th April 2024
25 April 2024

Bleibt die Huawei-ErbinMeng Wanzhou in Haft?

Die Staatsanwaltschaft in Kanada wirft der Chinesin Betrug vor ++ Peking bestellt aus Protest Kanadas Botschafter ein und droht mit „schwerwiegenden Konsequenzen“

Es ist ein Wirtschaftskrimi, wie ihn Hollywood nicht besser schreiben kann. Bewaffnete CIA-Agenten auf dem Flughafen von Vancouver, schneller Zugriff, Handschellen klicken.

Meng Wanzhou (46), Finanzchefin von Huawei Technologies aus China – seit 1. Dezember sitzt sie in kanadischer U-Haft. Der Vorwurf: Betrug. Sie habe gegen das US-Embargo gegen den Iran verstoßen.

Meng gilt als Nachfolgerin ihres Vaters, Ren Zhengfei, einem der mächtigsten Wirtschaftsbosse Chinas. Der Ex-Ingenieur der Volksbefreiungsarmee ist enger Vertrauter der Regierung. 1988 gründete er Huawei, den heute größten Telekom-Ausrüster und zweitgrößten Smartphone-Hersteller der Welt (Jahresumsatz: 93 Milliarden Dollar, 180 000 Mitarbeiter).

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Festnahme könnte Handelskrieg verschärfen

Die Festnahme der Huawei-Managerin löst ein Börsenbeben aus. Der wichtigste US-Aktienindex Dow Jones rutscht ab. Die Anleger geraten in Panik. Durch die Festnahme könnte sich der Handelskrieg zwischen den USA und China verschärfen.

US-Präsident Donald Trump fürchtet Huawei. Er glaubt – unterstützt von CIA, FBI und NSA – der Riese könnte „Hintertürchen“ in seine Software eingebaut habe, um damit US-Bürger für den chinesischen Geheimdienst auszuspionieren.

China dagegen protestiert offiziell: Am Samstag bestellte Peking den kanadischen Botschafter ein. Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, protestierte Vize-Außenminister Le Yucheng bei dem Gespräch mit dem Diplomaten John McCallum gegen die „skrupellose und abscheuliche“ Festnahme. Die Chinesen drohten Kanada demnach „schwerwiegende Konsequenzen“ an.

Verhandlung vor dem Haftrichter

Am Freitag wurde Wanzou dem Haftrichter vorgeführt. Sie sitzt in einem Glaskasten des Justizgebäudes in Vancouver, während der Anwalt ihre Freilassung gegen Kaution fordert. Staatsanwalt John Gibb-Carsley lehnt ab, die Verteidigung legt nach.

Die Familie habe zwei Häuser in Vancouver, die als Übergangswohnsitz dienen könnten. Hausarrest statt Gefängnis. Ein Fluchtversuch sei ausgeschlossen, so Anwalt David Martin. ,,Das würde gegen die Ehre ihres Vaters verstossen. Und Frau Meng liebt ihren Vater“.

Am Montag geht die Anhörung weiter. Die USA wollen die Ausweisung Mengs in die Vereinigten Staaten. Dort drohen ihr bis zu 30 Jahre Haft. Ein solches Verfahren kann Monate dauern.

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