Tuesday, 23rd April 2024
23 April 2024

Lotto: Altenpflegerin gewinnt vermeintlich 55 Millionen Euro – jetzt drohen ihr rechtliche Konsequenzen

55 Millionen Euro schien eine junge Kölnerin im Eurojackpot gewonnen zu haben, doch der Anbieter Lottoland weigert sich zu zahlen. Er droht sogar mit rechtlichen Schritten.

Update vom 4. Juli 2018: Nach schweren Anschuldigungen einer Lottospielerin hat Lottoland über eine Sprecherin gegenüber der Ippen-Digital-Zentralredaktion nun mitteilen lassen: 

„Die Spielerin hat nicht bei Lottoland gewonnen. Es kann anhand verschiedener Indizien dargelegt werden, warum diese Aussage falsch ist. Tatsächlich hat die Spielerin einen Tipp auf den EuroJackpot abgegeben, aber am Samstag, dem 15. Juni – also am Tag nach der Ziehung. Getippt wurden die bereits gezogenen Zahlen vom Vortag“, heißt es.

Weiter teilt Lottoland mit: „Die E-Mail mit den Angaben zu den angeblichen Transaktionsproblemen wurde nicht von Lottoland geschickt. Der E-Mailtext muss von jemanden anderen erstellt worden sein, was bei weitergeleiteten E-Mails leicht möglich ist.“ In der Mitteilung stellt die Sprecherin klar, es habe bei den Tippabgaben der Dame keine Transaktionsprobleme gegeben. Lottoland prüfe nun rechtliche Schritte gegen die Spielerin. 

Lottoland widerspricht zudem der Aussage von WestLotto, nach welcher es sich bei Lottoland um einen ausländischen Anbieter handle, der seine Produkte in Deutschland illegal im Internet vertreibe.

Lottoland verfüge „über mehrere europäische Lizenzen, u.a. über eine britische, italienische, irische Lizenz“, schreibt die Sprecherin. „Für Lottoland gilt die europäische Dienstleistungsfreiheit. Damit bietet Lottoland seine Dienste vollkommen legal in Deutschland an. Alle Gewinne sind versichert und werden garantiert ausbezahlt“, rechtfertigt sich das Unternehmen weiter.

Entgegen vorheriger Meldungen bestreitet Lottoland zudem, dass sich der Firmensitz in Gibraltar befinde. Er sei tatsächlich in Malta. In den Angaben des Unternehmens an uns heißt es außerdem: „Die staatliche Glücksspielaufsicht in Malta prüft ihre Anbieter sehr genau. Im Fall von Meinungsverschiedenheiten können sich Spieler an die dortige Glücksspielaufsicht wenden und es besteht selbstverständlich auch ein Rechtsanspruch auf die Gewinne.“

Lotto: Altenpflegerin gewinnt vermeintlich 55 Millionen, kurz später folgt Albtraum 

Update vom 2. Juli 2019: Ihr Eurojackpot-Gewinn über 55 Millionen Euro entwickelt sich für eine 26-jährige Altenpflegerin gerade zum Albtraum. Statt ihr das Geld auszuzahlen, wirft ihr der umstrittene Anbieter Lottoland vor, bei der Tippabgabe betrogen zu haben. Nun hat sich die nordrhein-westfälische Lottogesellschaft WestLotto zu dem Fall geäußert. 

WestLotto-Sprecher: „Keine staatliche Auszahlungsgarantie bei Lottoland“

„Bei Lottoland handelt es sich um einen Anbieter von Glücksspielen, der aus dem Ausland agiert und seine Produkte in Deutschland illegal im Internet vertreibt“, erklärt Westlotto-Sprecher Axel Weber gegenüber dem Kölner Express. „Damit haben sie auch keine staatliche Auszahlungsgarantie auf den Gewinn wie zum Beispiel bei WestLotto“, betont Weber.

Lottoland hat keine Lizenz in Deutschland

Zur Erklärung: Die Online-Lotterie Lottoland hat ihren Sitz in Gibraltar und für Deutschland keine Konzession. Das Konzept des Unternehmens ist es, Online-Wetten auf die Ergebnisse fremder Lotterien wie 6 aus 49 oder den Eurojackpot anzubieten. *Als Gewinnsummen werden die Quoten der jeweiligen Original-Lotterie angepriesen. Diese sind nicht wie bei staatlichen Lotterien durch die Einsätze der Spieler gedeckt, sondern werden durch eine Versicherung gezahlt.

Wären Transaktionsprobleme, wie im aktuellen Fall von Lottoland angeführt, auch bei deutschen Anbietern wie WestLotto denkbar? Der Grundsatz „Wer mitspielt, muss bezahlt haben“ wird bei WestLotto abgesichert, so Weber. „Insbesondere bei der Lastschrift ist das wichtig, weil die Zahlung dabei bankbedingt immer etwas dauert. Der Spielteilnehmer nimmt bei einer erfolgreichen Transaktion, also wenn er die Spielquittung in den Händen oder im Postfach hat, auf jeden Fall an der Ziehung teil und sein Spielauftrag ist auch gültig“, wird der Sprecher weiter zitiert.

Altenpflegerin gewinnt 55 Millionen Euro im Eurojackpot, kriegt aber keinen Cent von Lottoland ausgezahlt

Unsere Erstmeldung vom 30. Juni 2019: Köln – Wie bitter ist das denn? Eine 26-jährige Kölnerin hat sich zwei Tage lang über einen Millionen-Gewinn im Lotto gefreut. In ihren Träumen malte sich die Altenpflegerin bereits aus, was sie mit dem vielen Geld anstellen werde, doch dann kam das böse Erwachen.

Lotto-Schock: Altenpflegerin gewinnt 55 Millionen Euro – doch Lottoland will davon nichts wissen 

Im Wartezimmer einer Kölner Arztpraxis gab die Frau ihren Tipp ab – online auf ihrem Smartphone über den Lotto-Vermittler „Lottoland“.  Sie entschied sich für den sogenannten „Quicktipp“, welcher den Nutzern beim 5+2-Spiel zufällige Zahlen zuweist. Der Kölnerin wurden 8, 23, 40, 41, 42 sowie 2 und 10 zugeordnet – und tatsächlich: Genau diese Zahlen wurden gezogen. Ist die Dame also ab sofort Multi-Millionärin? Immerhin befanden sich 55 Millionen Euro im Jackpot. 

Lotto-Schock: „In meinen Träumen habe ich mir schon einen Lamborghini gekauft.“

Erst einmal konnte sie ihr Glück kaum fassen und begann bereits zu träumen, wie sie dem Express schildert: „Ich habe auf eine Gewinnbestätigung und eine Gratulation von Lottoland gewartet. In meinen Träumen habe ich mir schon einen Lamborghini gekauft und wollte sofort auf die Malediven. Meiner Mutter habe ich gesagt, dass sie nicht mehr arbeiten muss.“ Doch die Zukunft wird nicht derart sorgenfrei sein, denn Lottoland weigert sich, der Altenpflegerin den Gewinn auszuzahlen. 

Lotto-Schock: Statt nach Köln geht der Gewinn nach Tschechien

Der Lotto-Vermittler meldete sich per Mail bei der 26-Jährigen, allerdings nicht etwa um ihr zu gratulieren. Lottoland schreibt: „Bei der aktuellen Eurojackpot-Ziehung hat dein Eurojackpot-Tippschein, den du abgegeben hast, leider nicht teilgenommen aufgrund von Transaktionsproblemen.“

Für die Eurojackpot-Ziehung, welche die staatlichen Lotterien der EU umfasst, gebe es letztlich nur einen Gewinner. Die Kölnerin könne den Gewinn nicht für sich beanspruchen – die 55 Millionen Euro wanderten nach Tschechien. Wie kann das sein?

Lotto-Schock: Lottoland wirft Altenpflegerin Betrug vor

Gegenüber dem Express erklärte Lottoland: „Die Spielerin hat am 14. Juni auf eine Ziehung von LOTTO 6aus49 GO! abgegeben. Das heißt, unter dieser Auftragsnummer gab und gibt es keinen Eurojackpot-Tipp.“ Der Lotto-Vermittler geht noch weiter und unterstellt der 26-Jährigen sogar Betrug. Die E-Mails der Kölnerin seien „verfälscht und wurden durch Kopieren und Einfügen manipuliert.“ Der Fall sei für Lottoland eindeutig. „Lottozahlen der vergangenen Ziehung kann man relativ einfach tippen.“

Video: Lotto-Millionäre erzählen, ob Geld glücklich macht

Lotto-Schock: Spielerin weist Betrugsvorwürfe zurück

Die Vorwürfe weist die vermeintliche Gewinnerin entschieden zurück: „Das wird ja immer besser. Jetzt soll ich auch noch betrügen. Ich werde mir einen Anwalt nehmen und Lottoland verklagen.“ 

Einen Gewinn eigentlich sicher hat ein Lotto-Spieler aus Reutlingen. Doch der geknackte Jackpot von 11 Millionen Euro wird nicht abgeholt – seit Jahren. Richtig viel Lotto-Glück hatte zuletzt ein Australier. Der 40-Jährige räumte innerhalb von wenigen Tagen gleich zweimal im Lotto ab. Der zweite Gewinn fiel sogar noch viel höher aus.

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