Thursday, 28th March 2024
28 März 2024

BKA-Bericht: Amri-Freund Bilal A. B. stellte im Wohnheim Hinrichtungen nach

Anschlag am Breitscheidplatz: Amri soll Komplizen gehabt haben

Der islamistische Terrorist Anis Amri soll bei seinem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin 2016 einen Komplizen gehabt haben. Hans-Christian Ströbele äußert sich dazu.

Grünen-Politiker Ströbele entsetzt: Der Terrorist Anis Amri soll bei seinem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz 2016 einen Komplizen gehabt haben. (Quelle: t-online.de)


Bilal B. A. gilt als enger Vertrauer des Berlin-Attentäters Anis Amri, inzwischen sogar als möglicher Mittäter. Nun gelangen verstörende Details über den Mann an die Öffentlichkeit.

Bilal B. A., der nun in den Fokus geratene enge Freund des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri, hat in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft mit Kindern Hinrichtungen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ („IS“) nachgestellt. Das geht aus einem Vermerk des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte.

B. A., der als enger , hielt die Szene am 13. September 2016 in der Unterkunft in der Berliner Motardstraße in einem Video fest. Es zeigt den Angaben zufolge einen syrischen Jugendlichen, der an Händen und Füßen gefesselt auf dem Boden liegt und von einem Kleinkind mit einem Plastikschwert geschlagen wird. B. A. verglich dies mit der Folterung von Muslimen in Burma und forderte das Kleinkind auf, zuzuschlagen.

Hinrichtung spielen mit Kindern

Dazu notierten die Ermittler: „Danach forderte B. A. das Kind auf, angsteinflößend zu brüllen und zeigte, wie man einen ,gefangenen Kriminellen des Assad-Regimes‘ befragt, bis dieser seine Verbrechen gesteht.“ Zuletzt habe B. A. an dem gefesselten Jugendlichen eine Enthauptung nachgestellt. Frühere Bewohner der Unterkunft sagten dem Vermerk zufolge aus, B. A. habe sich als Islamist zu erkennen gegeben. Im Kontakt mit der Heimleitung und den Sozialarbeitern habe er sich aber „kooperativ verhalten“ und sei nicht aufgefallen.

Flüchtlingswohnheim in Berlin-Siemensstadt: Dort soll Bilal A. B. im September 2016 mit Kindern Hinrichtungen nachgestellt haben. (Quelle: Olaf Wagner /imago)

Außderdem hat sich B. A. in Deutschland unter verschiedenen Namen als Asylbewerber registrieren lassen und zahlreiche Straftaten verübt. Das geht aus dem Schreiben eines Beamten des Bundesinnenministeriums an eine Kollegin vom 16. Januar 2017 hervor, das der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls vorliegt. In der E-Mail an die damalige Staatssekretärin und heutige US-Botschafterin in Washington, Emily Haber, geht es darum, dass B. A. möglichst bald abgeschoben werden sollte.

„Enormes Verhetzungspotential“

Der Beamte zitiert darin Innenstaatssekretär Hans-Georg Engelke: „Das Verhetzungspotential (ein Begriff von Herrn Engelke, den ich sehr treffend finde) in dem Sachverhalt ist wieder enorm, allein schon wegen seiner 12 Aliasse“. Einer Namensliste zufolge nannte sich der Tunesier unter anderem Fathi Mheni, Abu Bakir Muawed und Ahmad Hassan. Er gab sich mal als Marokkaner, mal als Ägypter und dann wieder als Libyer aus.

B. A. war nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden 2014 zusammen mit anderen Tunesiern per Boot nach Italien und dann über die Schweiz nach Deutschland gekommen. Er stellte unter anderem in Chemnitz einen Asylantrag. Seinen Bekannten Anis Amri traf er am 18. Dezember 2016, einen Tag bevor Amri in Berlin einen Lastwagen kaperte, damit über den Breitscheidplatz raste und zwölf Menschen tötete. Amri konnte nach dem Attentat nach Italien fliehen, wo er vier Tage später von der Polizei erschossen wurde.

Laut einem Bericht des „Focus“ soll B. A. ein marokkanischer Agent gewesen sein, der nicht nur von Amris Plänen wusste, sondern auch bei dem Anschlag dabei war. Demnach hat B. A. Amri den Fluchtweg vom Tatort Breitscheidplatz freigeräumt und dabei einen Menschen mit einem Kantholz niedergeschlagen. Die Person liegt noch immer im Koma.

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